Wie baue ich ein Vertrauenssystem auf?
- 21 Jun 2022
Geschrieben von Heike Schönmann
In vielen deutschen Unternehmen fehlt es immer noch an Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften. Die aktuelle Corona-Pandemie und die damit einhergehende stärkere Nutzung von Home-Office haben das erneut offensichtlich gemacht. Eine Studie des Marktforschungsinstituts Forrester unter Mitarbeitenden und Führungskräften aus dem April 2021 zeigt, dass über die Hälfte (56 Prozent) der befragten Mitarbeiter*innen sagten, dass sie produktiver arbeiten, wenn sie von zu Hause arbeiten. 61 Prozent erledigen in einem 8-Stunden-Arbeitstag remote mehr als im Büro.
Im Gegensatz dazu glauben nur 5 Prozent der befragten Führungskräfte, dass ihre Mitarbeiter:innen im Home-Office produktiver sind. 70 Prozent der Entscheidungsträger*innen gaben an, dass sie ihren Mitarbeiter*innen bei der Arbeit im Büro mehr Vertrauen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das scheint immer noch das Motto in vielen Führungsetagen zu sein.
Einige Unternehmen haben dieses Defizit erkannt und setzen im Gegensatz auf „High Trust“, also auf ein hohes Maß an Vertrauen zwischen allen Ebenen. Gemeinsame Werte und Ziele und transparente Kommunikation bilden in diesen Organisationen die Basis einer Unternehmenskultur, an der alle gemeinsam arbeiten. „Culture“ ist also nicht Privileg oder alleinige Aufgabe einer dafür vorgesehenen Abteilung oder der Chef*innen, sondern Anliegen und Verantwortung aller Unternehmenszugehörigen.
Die Basis für diese Kultur bilden Einverständnis, Toleranz und vor allem Vertrauen. Deshalb funktioniert in diesen Organisationen auch ein kooperativer Arbeits- und Führungsstil besonders gut: Verbesserungsvorschläge werden gehört und umgesetzt, unabhängig davon, wer sie eingereicht hat. Damit gibt es auf jeder Ebene die Motivation, sich für Optimierungsprozesse stark zu machen und auch Verantwortung zu übernehmen. Das Innovationsmanagement wird auf alle Ebenen delegiert.
Wenn wir innerhalb eines Netzwerkes arbeiten, das auf Vertrauen, Interessen und Visionen basiert, sind die Erfolgsaussichten viel höher als sonst: Das Vertrauenssystem:
Wie bauen wir Vertrauen in einer Organisation auf?
Shine Theorie – Die Idee dahinter: Wenn man anderen dabei hilft, erfolgreich zu sein, glänzen am Ende alle Beteiligten. Einander vertrauen, an andere glauben und sie fördern! Beispiel: Wenn Sie sehen, dass Ihr Kollege einen großartigen Job leistet, geben Sie ihm Anerkennung. Er zeigt Ihnen, dass Sie sowohl ein unterstützender Teamplayer als auch ein inspirierender Anführer sind – und selbstsicher genug, um andere zu loben. Dadurch baut man ein Vertrauenssystem auf.
Vertrauen und Teilen – Wenn sich für einen von uns eine großartige Gelegenheit ergibt, teilen wir sie mit anderen. Dies fördert das Gefühl der Nähe und bringt eine wertvolle Orientierung mit sich. Es ist erstaunlich zu sehen, wie diese Art von Beziehung zum Erfolg beiträgt.
Offene und fließende Kommunikation mit den Mitarbeitern – Es ist wichtig, transparent zu sein. Integrität, die auf ethischen Grundsätzen basiert, ist immer positiv, während die Unwahrheit zu sagen oder zu betrügen nie eine gute Wahl ist. Letzteres ist weder positiv noch produktiv, sondern erzeugt eine Abwehrhaltung.
Das Wort „Work“ aus Networking herausnehmen – Es gibt eine Kraft in Beziehungen, die über eine generische Einführung hinausgeht. Das Wort „work“ erzeugt den Eindruck, dass etwas getan werden muss. Umgeben Sie sich einfach mit einem Umfeld, in dem Sie die Möglichkeit haben, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, einander kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Und wenn Sie sinnvolle Kontakte knüpfen, besteht die Chance, dass diese ein Leben lang halten.
Handeln Sie als Verbindung zwischen Menschen und Möglichkeiten – Es ist wunderbar, Teil einer Gruppe zu sein, in der man sich gegenseitig stärkt und aktiv beim Wachstum helfen möchte. Eine vertrauensvolle Umgebung ist der Nährboden für gute Ideen. Bauen Sie ein Netzwerk auf, das Ihre Ideen und Ratschläge mitgestalten kann, und nutzen Sie es es, wann immer Sie einen Bedarf sehen. Das kann wichtig für Karriere und das geistige Wohlbefinden sein.
Priorisieren Sie den Beziehungsaufbau – Man macht keine Geschäfte mit Unternehmen. Man macht Geschäfte mit Menschen, die man mag und denen man vertraut. Eine Beziehung berührt das Herz und schafft eine dauerhafte Partnerschaft. Damit die Kontakte bestehen bleiben, müssen sie gepflegt werden. Suchen Sie Leute, die Sie bewundern. Unterstützen Sie wo und wie Sie können. Kurz gesagt, seien Sie ein Macher!
Wahrnehmung ist Realität – Was wir sehen, wird zu unserer Realität. Es geht darum, Menschen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Religion als Menschen zu behandeln und nicht als Mittel zum Zweck. Die Sorge um andere führt zu einer vertrauensvollen Umgebung, die wiederum zu Wertschöpfung und Wachstum führt.
Das Leben ist eine Reise. Hindernisse machen es schwieriger, weiterzukommen. Die Erfahrung zeigt, dass ein Weg, einige dieser Hürden zu überwinden, darin besteht, enge Beziehungen zu anderen zu knüpfen. Mit Personen, die bestimmte Erfahrungen bereits gemacht haben, kann man sich austauschen. Vertrauen ist sehr wichtig und es lohnt sich, vertrauensvolle Netzwerke untereinander aufzubauen.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie in Ihrem Team, in Ihrer Organisation oder in Ihrem Netzwerk eine Kultur geprägt von Vertrauen und Wertschätzung aufbauen können? Dabei helfen wir Ihnen von nextexitfuture gern, mit Workshops, Coaching-Angeboten oder einer ersten Analyse der Ist-Situation.
Sprechen Sie uns gern dazu an unter heike.schoenmann@nextexitfuture.com.